Kolping bringt Hilfsgüter direkt in die Ukraine

Als das Kolpingwerk Diözesanverband Hildesheim um Spenden für die Ukraine gebeten hat, wollte es eigentlich nur einen Lieferwagen mit Hilfsgütern auf den Weg in das Kriegsgebiet schicken. Jetzt ist ein ganzer Konvoi in der Ukraine gewesen.

Vasyl Savka (vorne links) nimmt Hilfsgüter aus dem Bistum Hildesheim entgegen

Nach dem Aufruf des Hildesheimer Kolpingwerks Anfang März sind aus ganz Norddeutschland unerwartet viele Sachspenden zusammengekommen, sodass der eine zunächst geplante Lieferwagen für die Menge an Hilfsgütern schlicht nicht mehr ausreichte. Am 10. März starteten dann also zwei Lieferwagen mit vier ehrenamtlichen Kolpingmitgliedern. Die Autos wurden von den Unternehmen Werner Meyer Orthopädieschuhtechnik e.K. aus Hildesheim und der AVI-Studio GmbH aus Hannover kostenlos gestellt. Die Fahrer: Martin Knöchelmann und Norbert Sauer aus Harsum, sowie Reinhard Klose und Frank Knölke aus dem Leinebergland. Am Samstag, den 12. März konnten die vier Männer die Hilfsgüter in der Westukraine abliefern. Dort nahm sie Vasyl Savka an, Geschäftsführer des Kolpingwerks Ukraine. Kolping Hildesheim und Kolping Ukraine verbindet eine lange Partnerschaft.

Weiterer Lastzug schließt sich an

Ein weiterer 40-Tonner kam am 15. März hinterher. Die Unternehmer Sebastian Vogel (Zimmerei Vogel Holzbau & Bedachungen GmbH) und Christoph Klein (BAUMASCHINEN STEINWEDEL) hatten dem Kolpingwerk ihre Hilfe angeboten und sind mit einem LKW über die rumänische Grenze in die Ukraine gefahren. Dort haben sie, unter Polizeischutz, weitere humanitäre Hilfsgüter in der Westukraine abgeladen. In der Westukraine nämlich betreibt das örtliche Kolpingwerk Hilfsprojekte und unterstützt Krankenhäuser und andere Einrichtungen mit dringend benötigten Hilfsgütern, wie Medikamenten, Babynahrung und vielem mehr. Den Lastzug hat eine Spedition aus Hildesheim kostenlos für diese Tour zur Verfügung gestellt. „Hilfsgüter, die wir nicht über Sachspenden bekommen haben, wurden durch Spendengelder beschafft. Medikamente zum Beispiel. Auch Nachtsichtgeräte, Batterien und Hygieneartikel“, so Mirco Weiß, Diözesansekretär des Hildesheimer Kolpingwerks.

Martin Knöchelmann, einer der ehrenamtlichen Fahrer und bei Kolping im Bistum Hildesheim ohnehin für internationale Beziehungen zuständig, sagt: “Wir wussten, was auf uns zukommt. Es war eine strapaziöse Fahrt durch Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Rumänien bis in die Ukraine. Und auch in der Westukraine ist es mittlerweile nicht ungefährlich. Aber es war uns wichtig, dass die Hilfsgüter dort ankommen, wo sie direkt gebraucht werden“.  Die wurden von Vasyl Savka und seinen Helfern freudig empfangen. Bevor abgeladen wurde, erteilte ein Priester den Segen und sprach mit allen ein Gebet.

„Man kann nicht nur zuschauen und nichts tun, sondern jeder muss seinen Beitrag leisten“, sagt Reinhard Klose aus Gronau, der an diesem Samstag (12.03.22) gemeinsam mit Frank Knölke einen der zwei Lieferwagen fuhr. „Wir sind unseren Ehrenamtlichen, aber auch allen Unternehmen und Institutionen unendlich dankbar, die unseren Konvoi unterstützt haben“, sagt Weiß. Er denkt da besonders an die Unternehmer Klein und Vogel. Aber auch die Unternehmer Frank Meyer und Christoph Klose (AVI) haben mit Logistik und Personal dem katholschen Sozialverband kräftig geholfen.

Das Hildesheimer Kolpingwerk, dass sich auch um ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine kümmert, plant bereits weitere Hilfskonvois. „Wir sind da in enger Absprache mit dem Kolpingwerk in der Ukraine“, so Diözesansekretär Weiß. „Wir sind dazu bereit“, sagt dann auch Knöchelmann, der eine erneute Reise nicht scheut. Weiß hält zudem regelmäßig Kontakt zu seinen Kollegen in Polen, Rumänien und der Slowakei, um Menschen bei der Flucht aus der Ukraine zu helfen.

Das Kolpingwerk bitten weiterhin um Geldspenden, um zielgerichtet benötigte Hilfsgüter einzukaufen:

IBAN DE86 2595 0130 0000 1031 27

Stichwort „Ukraine-Soforthilfe“

Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine

Auch Sachspenden werden weiter angenommen. Das Kolpingwerk hat dazu auf dieser Website eine Bedarfsliste erstellt. Außerdem finden Spender dort die Adressen der Annahmestellen. Kolping bittet darum, nur Spenden in beschrifteten Kartons abzugeben, die den genauen Inhalt dokumentieren.

www.kolping-hildesheim.de