Wozu bist Du berufen?

Um die Frage „Wozu bin ich berufen?“ drehte sich ein Online-Vocation-Wortgottesdienst für Jugendliche, der am 3. Mai aus der Duderstädter Emmaus-Kapelle ins Internet übertragen wurde. Berufung war auch ein Lebensthema Adolph Kolpings und Berufungen beschäftigen das Kolpingwerk bis heute. Im Kolping Journal stellen wir aus diesem Anlass in loser Reihenfolge Menschen im Bistum Hildesheim vor, die ihre Berufung gefunden haben. Ob in der Berufung zum Priester- oder Ordensleben, in der Berufung zur Ehe oder in der geistlichen Berufungen im weiten Sinne, etwa als Single. An dieser Stelle erzählen Menschen von ihrem Glauben und ihrer Berufung. (Titelbild: Francesco Alberti on Unsplash

Der Duderstädter Online-Vocation-Wortgottesdienst war für die Veranstalter ein voller Erfolg: „Darin kamen mehrere junge Menschen mit kurzen Videostatements zu Wort, die sich momentan auf einen pastoralen Beruf in unserem Bistum vorbereiten“, so Kaplan Matthias Rejnowski, Jugendseelsorger im Dekanat Untereichsfeld und Kolpingmitglied. Die Predigt hielt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, ebenfalls per Videoclip. Weltweit feiert die Kirche jedes Jahr am 4. Sonntag der Osterzeit den Weltgebetstag um geistliche Berufungen. Dies geht auf eine Initiative des hl. Papst Paul VI. zurück, der den Weltgebetstag 1964 initiierte. Der Weltgebetstag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Habt keine Angst!“ berichtet Rejnowski.

Gebet um Berufungen “gerade jetzt” wichtig

“Gerade jetzt ist das Gebet um geistliche Berufungen wichtig, denn es wird sichtbar, was uns die Seelsorge bedeutet, wie wir als Christen von der Spendung der Sakramente leben, was die Verkündigung des Evangeliums gerade in schwierigen Zeiten bedeuten kann”, so Pfarrer Michael Maas, Leiter des Zentrums für Berufungspastoral bei der Bischofskonferenz gegenüber katholisch.de. Seelsorgliche Berufe vermittelten gerade in schwierigen Zeiten Hoffnung und Halt. Die Frage nach dem Sinn des Lebens rücke in der gegenwärtigen Krise noch stärker ins Bewusstsein und rufe in einem jedem die Frage nach der persönlichen Berufung als Christ wach, so Maas weiter.

Der junge Kaplan Adolph Kolping

Wohin Gott den Menschen stellt, dort ist seine Berufung

Der Schuhmachergeselle Adolph Kolping stand 1836 vor der entscheidenden Frage seines Lebens: Sollte er seinen bereits mit 13 Jahren eingeschlagenen Beruf bis zum Ende seines Lebens fortsetzen? Oder sollte er das tun, was er wirklich wollte: lernen, weiter die Schule besuchen, studieren und Priester werden? Dank der Unterstützung von Menschen, die an ihn und seine Berufung glaubten, wurde es Kolping möglich diesen Weg einzuschlagen. Mit dem Thema Berufung beschäftigte er sich Zeit seines Lebens. „Es kann nichts Ernsteres und Wichtigeres geben, als eine Lebensrichtung zu begründen; von ihr hängt alles, alles ab, des Menschen Glück und Unglück, sein Wohlbehagen, sein ganzer Gehalt und der Stand zur ganzen menschlichen Gesellschaft.“ (KS 2, 1838). Und weiter heißt es beim Gesellenvater: „Wohin Gott den Menschen stellt, dort ist sein Beruf, dort gedeiht er am besten, dort soll er seine Kräfte entfalten“. (KS 4, 1854)