Lockdown in Sicht? Kolpingläden öffnen wieder

Bedarf an günstiger Kleidung wird erwartet

Titelbild: Alexander Naglestad on Unsplash

Zwei der fünf sozialen Kleiderläden öffnen nun wieder ihre Türen: Den Anfang machte der Kolpingladen in Sarstedt. Dort öffnete man bereits am 22.4.2020. „Den sogenannten Spuckschutz vor der Kasse haben wir selber hergestellt“, berichtet Heinrich Albers vom Leitungsteam des Ladens. Albers hatte gleich eine Verpflichtung für den Gebrauch von Mund- und Nasenschutz vorgeschrieben. Damit war er schneller als die behördliche Anordnung, die den Gebrauch von Gesichtsmasken beim Einkauf vorschreibt. Damit nicht zu viele Kunden im Laden sind, haben ist in Sarstedt vorgeschrieben, dass jeder Kunde einen Einkaufkorb mitnehmen muss. „Wir haben 15 Körbe aufgestellt. Zu einem Engpass ist es bisher noch nicht gekommen. Die Kunden verhalten sich im Wesentlichen sehr diszipliniert. Das Ordnungsamt war da und hat kontrolliert. Es war alles in Ordnung“ so Albers.

Peter Koch vom Leitungsteam des „Kolping SchLaden“ Foto: Wolfenbütteler Zeitung

„Kolping SchLaden“ startet am Dienstag den 05. Mai 2020 wieder durch. „Zwar nicht mit der vollen Besetzung, aber immerhin mit ca. 15 Mitarbeiterinnen“ berichtet Peter Koch, Sprecher des Schladener Leitungsteams. Der 70-jährige vertritt auch die fünf Läden im Vorstand des Kolping Bildungs- und Sozialwerks. Im „Kolping SchLaden“ werden Kunden und Mitarbeiter ebenfalls durch einen Spuckschutz voneinander getrennt. Mundschutze für alle Mitarbeiter wurden von Ehrenamtlichen aus dem Landkreis Hildesheim genäht und gesponsert. „Wir freuen uns sehr darüber. Die Sicherheit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und unserer Kunden hat oberste Priorität“ erläutert Koch.

„Kolping SchLaden“ in Schladen. Die beliebte Sozial-Boutique öffnet am 4. Mai wieder

Wann die Läden in Celle und in Moringen öffnen steht noch nicht genau fest. Auch in Bremerhaven ist die Situation noch nicht zufriedenstellend. „Wir haben in unserem Laden keine Chance auf Wiedereröffnung, bevor nicht der Mindestabstand aufgehoben ist“, berichtet Edmund Kaune von KolpingTex Bremerhaven. Die Ladengröße lässt keine frühzeitige Wiedereröffnung zu: „Bei uns ist maximal einen Meter Platz zwischen den Regalen und Verkaufsständern“, so Kaune.

Auch Mirco Weiß, Geschäftsführer des Kolping Bildungs- und Sozialwerks, in dessen Trägerschaft die Kolping-Läden sind, hofft, dass alle Läden bald wieder geöffnet haben. Kurzarbeit und Einnahmeverluste von Selbstständigen führen laut Weiß dazu, dass die Menschen weniger Geld haben. „Trotzdem möchte man sich oder den Kindern ja gute Kleidung kaufen. Dazu bieten unsere Läden Gelegenheit“.  Außerdem unterstützen alle Kolpingläden durch ihre Einnahmen soziale Projekte vor Ort und bistumsweit. „Neben den eigenen Kosten, wie der Ladenmiete, die auch während der Corona-Schließung fällig ist und uns sehr zusetzt, ärgert es uns zudem, dass wir derzeit nicht caritativ wirken können“, so Weiß. Mit Gottvertrauen und der Hoffnung auf die Fürsprache des seligen Adolph Kolping wird es schon gelingen.

In Bremerhaven machen die Kolpinger das Beste draus: Edmund Kaune und sein Team sind keine Leute, die die Hände in den Schoß legen: „Wir sind derzeit dabei, den Laden auf Sommer umzustellen, viele auszusortieren und gründlich zu reinigen“.

Für Edmund Kaune steht die Gesundheit seiner Mitarbeiter und Kunden an oberster Stelle. Deshalb bleibt Kolping Tex Bremerhaven vorerst geschlossen. Die Bremerhavener hoffen, bald wieder öffnen zu können. Foto: Martina Albert / KirchenZeitung
Der Geschäftsführer des Kolping Bildungs- und Sozialwerks, Mirco Weiß.