Episcopus pro Omnibus
Kolpingwerk begrüßt neuen Bischof auf den Straßen Hildesheims
(mw) Ein ungewöhnlicher Stadtbus mit einem lateinischen Slogan und einem bischöflichen Krummstab fährt dieser Tage durch Hildesheim. Wer genauer hinsieht, erkennt, dass es wohl mit dem neuen Bischof Heiner Wilmer zusammenhängen muss. Und mit Kolping.
Der künftige Bischof des Bistums Hildesheim, Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ, ist Herz-Jesu-Priester. Schon der Ordensgründer der Herz-Jesu-Gemeinschaft, Léon Gustav Dehon, habe, so Pater Wilmer, gefordert, „raus aus der Sakristei“ zu gehen und sich den konkreten Nöten der Menschen zuzuwenden. So praktiziert es auch das Kolpingwerk seit über 150 Jahren.
Raus aus der Sakristei, rein in die Welt – genauer auf die Straßen der Stadt– geht daher auch das Kolpingwerk Diözesanverband Hildesheim. Ein Linienbus des Stadtverkehrs Hildesheim begrüßt nun großflächig und im Namen des katholischen Sozialverbandes Pater Wilmer.
Heute (09.07.2018) wurde der Stadtbus von Stadtdechant Domkapitular Wolfgang Voges gesegnet. „Auf das der Segen allen Menschen, die mit diesem Bus fahren, zuteilwerde“, so Domkapitular Voges. Kai Henning Schmidt, Geschäftsführer des Hildesheimer Stadtverkehrs sagte, dass dies in der über 100 jährigen Geschichte des Unternehmens das erste Mal sei, dass einer ihrer Busse gesegnet würde. „Auch für uns ein besonderer Moment“, so Schmidt.
„EPISCOPUS pro OMNIBUS“ steht dort am Bus geschrieben. Das lateinische Wortspiel heißt übersetzt „Bischof für alle“. Außerdem wird der Wahlspruch des neuen Bischofs aufgegriffen: „Gehilfen zu Eurer Freude“.
Das Kolpingwerk freut sich auch deshalb auf den neuen Hirten am Domhof, weil Pater Wilmers Herz-Jesu-Spiritualität mit jener Kolpings gut zusammengeht. „Sowohl der Ordensgründer Pater Dehon, wie auch Gesellenvater Adolph Kolping entstammen beide dem starken, katholischen 19. Jahrhundert und sind als Sozialreformer angetreten. Kolping und Dehon kennzeichnete eine tiefe Frömmigkeit und ein leidenschaftlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit“, erläutert Kolping Diözesansekretär Mirco Weiß. Diese Verbindung von Mystik und Politik ist es, was das Kolpingwerk auch heute noch mit der Herz-Jesu-Bewegung verbindet.
Im Hintergrund die ottonische, vorromanische Kirche. Sie war bis zur Reformation die Abteikirche der gleichnamigen Benediktinerabtei. Heute ist sie evangelisch-lutherische Pfarrkirche.