Kolpingwerk fragt: „Kann der Glaube die Vernunft retten“?

Rund 95 Delegierte aus dem gesamten Bistum trafen sich zur Fachtagung in Sarstedt

Fotos: Clemens Heidrich

Pater Engelbert Recktenwald. Der Philosoph und Priester sprach darüber, wie der Glaube die Vernunft retten könne.

Allein die Priesterbruderschaft, zu der der Gastreferent des Kolpingwerkes gehört, reichte, um den Vortrag mit Spannung zu erwarten: Pater Engelbert Recktenwald gehört zur Petrusbruderschaft. Vor 31 Jahren wurde die Petrusbruderschaft als Gesellschaft päpstlichen Rechts errichtet. Pater Recktenwald gehörte zu ihren Gründern. Kolpings Diözesansekretär weist in seiner Anmoderation darauf hin, dass Kritiker die Petrusbruderschaft oft als „traditionalistisch“ bezeichnen. Den Begriff höre Bruderschaft allerdings überhaupt nicht gerne, so Weiß. „Wir sind keine Traditionalisten, sondern einfach katholisch“ zitiert Weiß den Oberen der Petrusbrüder. Im Jahr zuvor war ein eher kirchenkritischer Referent bei Kolping eingeladen.

Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Franziska Kandora, Vize-Diözesanvorsitzende, führte charmant durch den Samstag
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt

Pater Recktenwald hielt sodann einen Vortrag, der eine hohe philosophische Flughöhe erreichte und die Aufmerksamkeit der rund 95 Zuhörer stark beanspruchte. Pater Recktenwald beschäftigte sich in seinem Referat mit vielen philosophischen Strömungen. Von Thomas von Aquin über Max Horkheimer, Immanuel Kant bis Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. Am darauffolgenden „Sarstedter Abend“, dem geselligen Teil der Tagung, wurde dann doch oft an den Tischen über das Impulsreferat gesprochen. Irgendwie hat er Eindruck hinterlassen, der intellektuelle Pater mit seinem philosophischen Vortrag. Am Ende wurde dem Pater noch die Frage gestellt, wie er die katholische Kirche von Deutschland einschätze. Er, der schon weit in der Welt herumgekommen ist, meinte, dass die Kirche hierzulande zu sehr um sich selber kreise und seit 50 Jahren mit Themen wie Zölibat und Frauenpriestertum beschäftige. Themen, die allenfalls Katholiken interessieren. Die Kirche sei hingegen eine Weltkirche und müsse für alle Menschen da sein, so Recktenwald.

Diözesanvorsitzender Andreas Bulitta begrüßt am Freitagabend die Delegierten und Gäste zum „DHA 2019“
Diözesansekretär Weiß moderiert Pater Recktenwald an. Der Gastredner 2019 ist unter vielen Aspekten ein Gegenpol zu Heinrich Wullhorst, dem Speaker von 2018.

Tag Zwei des Diözesanhauptausschusses war geprägt von Workshops, Beschlüssen und Rechenschaftsberichten. Es wurde inhaltlich gearbeitet. Die Versammlung beschloss unter anderem, dass Kinder für Seminare, die in der Kolping Ferien- und Tagungsstätte in Duderstadt stattfinden, beitragsfrei teilnehmen können. So ist es auch einkommensschwachen Familien möglich, mit ihren Kindern an den Bildungsangeboten des Kolpingwerks teilzunehmen. Die Regelung war bereits seit zwei Jahren in Kraft und wurde nun in Sarstedt für weitere zwei Jahre verlängert.

Von links: Andreas Bulitta, die Vize-Vorsitzenden Franziska Kandora und Markus Brinkmann MdL, Marianne Wuitschick, Christoph Kandora
Rita Kolios (mitte) hatte gute Nachrichten: Die Vorsitzende des Kolping Bildungs- und Sozialwerk kündigte den Delegierten an, dass Kinder auch für die nächsten zwei Jahre auf dem Pferdeberg kostenlos an Bildungsseminaren teilnehmen können.

In verschiedenen Workshops beschäftigten sich die Delegierten unter anderem mit Fragen zu Arbeits- und Sozialpolitik, Spiritualität, Umweltschutz sowie dem Themenkomplex Ehe und Familie. Christoph Kandora, zuständig für den Bereich Ehe & Familie im Diözesanvorstand des Kolpingwerks, kündigte als Ergebnis des Workshops an, dass das Kolpingwerk anstrebt, künftig Ehevorbereitungskurse anzubieten. Eine Arbeitsgruppe, an der unter anderem auch Theologen mitwirken, tritt demnächst zusammen.

Julia Schlüter (3. v. links) und Christoph Kandora (mitte) moderieren den Workshop zu „Ehe & Familie“

In ihren Grußworten dankten Bürgermeisterin Heike Brennecke und Landtagsabgeordneter Markus Brinkmann, zugleich Vize-Diözesanvorsitzender, den Kolpingern für ihre aufopferungsvolle, gemeinnützige Arbeit.

Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke
Vize Diözesanvorsitzender Markus Brinkmann MdL. Er hat auch seinen Wahlkreis und seine Kolpingsfamilie in Sarstedt.
Andreas Bulitta moderiert den Workshop, der sich mit der Zukunft der Bezirksebene befasst
Norbert Sauer, Bezirksvorsitzender Hildesheim-Nord, im Gespräch
Günther Werner
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Ein Pastor unter den Menschen. Zahlreiche Kolpinger suchen das Gespräch mit ihrem Diözesanpräses
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Edmund Kaune (mitte), Chef des Bezirks Nordsee, im Gespräch
Diözesanpräses Pfarrer i.R. Heinz Peter Miebach reflektiert beim Morgenlob am Samstag den Vortrag von Pater Recktenwald
Pater Engelbert Recktenwald zelebriert regelmäßig in der Basilika St. Clemens, Hannover, die Messe in altem römischen Ritus.
„Ihr seid ein Segen für die Gemeinden!“ Diözesanpräses Miebach dankt den Kolpingsfamilien für ihr Wirken
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Bürgermeisterin Brennecke lobt die Sarstedter Kolpingsfamilie
Mirco Weiß gibt die Termine für 2020 bekannt
Gute Stimmung beim Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 in Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Klaus Bechtold moderiert den Workshop zur „Bewahrung der Schöpfung“
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt
Kolping Diözesanhauptausschuss 2019 Sarstedt